Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush
RABIYE
KURNAZ GEGEN GEORGE W. BUSH erzählt die wahre Geschichte einer
Mutter, die für die Freilassung ihres Sohnes aus dem
Strafgefangenenlager Guantanamo Bay kämpft. 5 Jahre lang wurde Murat
Kurnaz unschuldig und ohne Prozess dort festgehalten. 5 lange Jahre,
in denen seine Mutter (Meltem Kaplan, ausgezeichnet mit dem silbernen
Bären als beste Hauptdarstellerin) sich trotz aller Rückschläge
nicht unterkriegen lässt und sich gemeinsam mit Rechtsanwalt
Bernhard Docke (Alexander Scheer) einer historischen Sammelklage
gegen den US-amerikanischen Präsidenten anschließt. Der Film wird
konsequent aus der Perspektive von Rabiye Kurnaz erzählt, die Docke
mit ihrer Energie und Naivität zunächst ganz schön überrumpelt,
als sie unvermittelt in seine Kanzlei platzt. Doch seine Rationalität
und ihr Temperament ergänzen sich hervorragend und mit der Zeit
entwickelt sich nicht nur eine enge Zusammenarbeit, sondern auch eine
Art Freundschaft. Trotz des ernsten Themas hat der Film immer wieder
auch komödiantische Elemente, ist Polit-Thriller und Buddy-Movie
zugleich. Das mag bisweilen irritierend sein und doch ist es auf
seine Weise konsequent, indem so das politische Versagen der
rot-grünen Bundesregierung, sowie die Absurdität Guantanamos, als
Ort jenseits aller demokratischen Überzeugungen, in direkten
Kontrast zur Lebensrealität der Betroffenen gesetzt wird.
Der
Film ist bereits die siebte Zusammenarbeit von Regisseur Andreas
Dresen und Drehbuchautorin Laila Stieler, die für ihre Arbeit ebenso
wie die Hauptdarstellerin mit einem Berlinale-Bären ausgezeichnet
wurde.